29.03.2024 von MJ

Ratinger Spieletage 2024

Auch dieses Jahr haben wir wieder die Ratinger Spieletage besucht. Das Negative mal vorne weg, die Parksituation ist nach wie vor katastrophal. Das ist aber auch das einzig Negative. 

Wie im Vorjahr gab es wieder 4 Bereiche. Die Haupthalle, in der Verlage Ihre Spiele vorstellten und zum Testen zur Verfügung stellten. Die Prototypenhalle, wo Autoren ihre noch nicht veröffentlichten Spiele vorstellten und man diese testen konnte. Den sehr beliebte Flohmarkt gab es natürlich auch wieder und entsprechend der Beliebtheit auch die Warteschlange. Für uns war die Wartezeit in einem erträglichen Rahmen. Der vierte Bereich war die Eingangshalle, wo man dieses Jahr auch länger als nur bis zum Mittag Getränke und Kleinigkeiten zu Essen bekam, einige Spiele zum Verkauf standen und wo die Verlosungen stattfanden.

Die Spieletage waren wieder sehr gut besucht, trotzdem hatten wir die Chance ein paar Spiele anzutesten.

Hochsaison Grand Hotel

Ein klassisches Roll & Write. Das heisst, man würfelt und versucht mit den Gegebenenheiten des Spiels möglichst gute Kombinationen hinzubekommen, um dann möglichst viele Siegpunkte zu erreichen.

In diesem Fall mit dem Thema Hotel, bei dem man Zimmer vorbereiten und belegen muss. Die einzelnen Etagen kosten unterschoedlich viel und diverse Zimmer ermöglichen weitere Punktekombinationen. Zudem kann man Personal einstellen, welche für Vorteile sorgen.

Mit fortschreitendem Spiel kann man gute Kombinationsketten legen und das macht es dann schon spannend. Hat Spaß gemacht, erfindet das Rad aber auch nicht neu. Wer Roll & Write mag, kann ruhig mal nen Blick drauf werfen.

Ben Hur

Ein Wagenrennen im Kolloseum. Man zieht Karten, hat dann die Möglichkeiten verschiedene Zugmöglichkeiten zu spielen, die mit den entsprechenden Abstandshalten ausgeführt werden. Man kann andere “rammen” oder “peitschen” , sollte die Streckenbegrenzungen nicht treffen und versucht natürlich das Rennen zu gewinnen.

Nicht grad spektakulär, war für eine Runde ok, mehr aber auch nicht.

Würfel Zucker

Hier dreht sich alles um Süssigkeiten. In der Auslage liegen Aufgabenkarten. Mit seinen Würfeln versucht man die Bedingung einer Karte mit dreimal Würfeln zu erfüllen. Diese gehört einem dann und eine Aufgabenkarte wird nachgezogen. Die Karten bringen Siegpunkte. Je nach Schwierigkeit das jeweilige Ziel zu erwürfeln, sind die Siegpunkte pro Karte unterschiedlich hoch. 

Erwürfelt man nichts, kann man durch Anzahl seiner Würfel die oberste Karte des Bonuskartenstapels “ersteigern”. Durch diese kann man z.B. einen Würfel drehen oder neu würfeln.

Grob gesehen eine Kniffel Variante. Macht für eine kurzweilige Runde mal Spaß, hat uns aber nicht komplett überzeugt.

PARTISAN
Ein Spiel der Politik und Korruption

In der Prototypenhalle haben wir das Spiel Partisan ausprobiert. Die beiden Autoren haben uns das Spiel erklärt, die Runde begleitet und danach haben wir noch über das Spiel diskutiert.

Man wählt eine der bekannten Parteien, CDU, SPD, FDP, Linke oder Die Grünen. Diese Parteien stehen für bestimmte Belange wie Technologie, Umwelt, Finanzen usw. Man draftet Karten auf die Hand, welche entweder Karten zu Projekten beinhalten oder Karten zum Abstimmen. Nun versucht man seine Projekte zu starten. Man stellt eins vor und dann stimmen die Parteien in einer geheimen Wahl ab, ob es gestartet oder abgelehnt wird. Wird das Projekt gestartet, kommt es in die Auslage und die entsprechenden Themenbereiche der ausgelegten Projekte und welche Aufgabe man noch für sich ausgewählt hat bestimmen am Ende die Siegpunkte.

Von der Mechanik her hat uns das Spiel ganz gut gefallen, jedoch haben wir empfohlen eine fiktive Welt mit fiktiven Gruppierungen zu wählen, da wir befürchten, daß es sonst zu problematischen Diskussionen am Tisch kommen könnte. Zudem würde man mit einer fiktiven Umgebung wahrscheinlich eine breitere Zielgruppe erreichen. Auch zu den Mechaniken und dem Layout haben wir ein paar Vorschläge gemacht. Daraus entstand ein sehr interessantes Gespräch mit den Autoren und wir sind gespannt, was final aus dem Spiel wird.

Zudem haben wir einzeln und/oder zusammen noch ein paar andere Spiele gespielt, wie zum Beispiel Blood on the Clocktower, Comet, Trekking – Reise durch die Zeit, Jekyll & Hyde usw.
Wir haben viele bekannte Gesichter getroffen, Neue kennengelernt und interessante Gespräche geführt. Zum Ende hin hatten wir noch ein längeres und interessantes Gespräch mit den Jungs von Funtails, bei denen wir noch eine Runde Comet gespielt hatten und unsere Liebe zu Feed the Kraken wurde bei dem Gespräch natürlich auch thematisiert.

Alles in allem waren die Ratinger Spieletage wieder eine Reise wert. Wir können jedem Brettspielbegeistertem diese jährliche Veranstaltung nur ans Herz legen. Oder besser nicht? Dann wird es noch voller und das Parkplatzproblem beseitigt sich ja wahrscheinlich auch nicht. Also bitte nur so viele, dass die Veranstaltung weiter bestehen bleibt. 😉

Wir freuen uns auf jeden Fall aufs nächste Jahr und sind wieder dabei !!